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Oeffentlichkeitsarbeit

DLRG Ortsgruppen finden gemeinsame Lösung für den Nordkreis

Veröffentlicht: 28.08.2022
Autor: Sascha Helms

DLRG Ortsgruppen finden gemeinsame Lösung für den Nordkreis

 

Nun haben sich die Befürchtungen doch bewahrheitet und die Schwimmbäder bleiben oder werden geschlossen, so auch das Allwetterbad in Unterlüß und das Waldbad in Hermannsburg.

Diese Entwicklung beunruhigt neben Eltern und Lehrkräften auch die Trainer und Mitglieder der DLRG Ortsgruppen Hermannsburg, Faßberg und Unterlüß.

Nach den Corona bedingten Schließungen haben die DLRG Ortsgruppen alles daran gesetzt die Defizite in der Schwimmausbildung so schnell wie möglich aufzuholen. Es wurde sogar zusätzliche Trainingstage angeboten.

Der unermüdliche Einsatz aller hat dazu geführt, dass die DLRG Ortsgruppen Faßberg, Unterlüß, und Hermannsburg nach der Corona bedingten Pause 16 Kindern die Prüfung für das Seepferdchen-Abzeichen und sogar 23 für das Bronzeabzeichen abnehmen konnte. Nicht zu vergessen die vielen Abzeichen in Silber und Gold.

Was aber genauso wichtig ist wie die Ausbildung der sicheren Schwimmer, ist die Ausbildung der Trainer und der Rettungsschwimmer. Denn nur wer die Rettungsfähigkeit besitzt kann unsere Kinder am Beckenrand und an den Freigewässern schützen.  Auch für die Schwimmausbildung in den Schulen ist dies Voraussetzung.

Wie soll es also weiter gehen, wenn die Schwimmbäder in Hermannsburg und Unterlüß geschlossen bleiben?

Aus diesem Grund haben sich am 24.08.2022 Vertreter der DLRG Ortsguppen Faßberg Hermannsburg und Unterlüß sowie der Initiative Pro Schwimmbad Unterlüß gemeinsam mit Vertretern der Schulen und des TUS Hermannsburg zusammengesetzt, um über die Folgen der Schwimmbadschließung zu sprechen und nach einer Lösung zu suchen.

Allein bei den 3 DLRG Ortsgruppe warten 44 Kinder darauf Ihren Frühschwimmerkurs zum Erlangen des Seepferdchens fortzusetzen, von den gut 90 Kindern auf den Wartelisten ganz abgesehen. Rund 100 Kindern ist es nicht möglich die, während der Seepferdchen Ausbildung erlernten Fähigkeiten so zu vertiefen, dass sie zu sicheren Schwimmern werden und die Prüfung zum Bronzeabzeichen abzulegen. 

Auch der TUS Hermannsburg hat einige Interims Schwimmkurs ins Leben gerufen, welche nun nicht weiter gehen können, erklärt Katrin Buhle die diese Kurse leitet.

Torsten Henneke als 1. Vorsitzender der DLRG Unterlüß berichtet, dass in naher Zukunft Baumaßnahmen im Allwetterbad in Unterlüß durchgeführt werden sollen. Er gibt zu bedenken, dass diese auch zu weiteren Schwimmbadschließungen führen können, sodass dann erneut keine Schwimmausbildung stattfinden kann und die Zahl der Nichtschwimmer immer weiter steigt. Auch Jürgen Thoß als 2. Vorsitzender und Leiter Ausbildung der DLRG Faßberg bestätigt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt bereits einen enormen Stau bei der Schwimmausbildung gibt.

Tanja Kliem als Leiterin Ausbildung der DLRG Ortsgruppe signalisiert die Bereitschaft der Ortsgruppe, die Schwimmausbildung vorrübergehend ins Allwetterbad nach Unterlüß zu verlegen.

Ulrich Dorss als 2. Vorsitzender der Initiative Pro Schwimmbad freut sich über die Bemühungen der 3 Ortsgruppe und signalisiert die Unterstützung durch die IPS.

Aber es geht nicht nur um die DLRG Ortsgruppen Unterlüß, Hermannsburg und Faßberg, die unter der Schwimmbadschließung zu leiden haben. Auch die Schulen aus Unterlüß, Suderburg und Hermannsburg können die vom Kerncurriculum vorgegebene Schwimmausbildung nicht mehr durchführen.

Als Elternvertreterin der Grundschule Hermannsburg und Ausschussmitglied für Schule und Kindertageseinrichtung der Gemeinde Südheide sieht Michaela Domhöver die Schließung der Schwimmbäder mehr als kritisch.  Im Kerncurriculum für Grundschulen in Niedersachsen wird Schwimmen als erwartete Kompetenz in den Bewegungsfeldern aufgeführt. Die Entscheidung die Schwimmbäder zu schließen, steht in ihren Augen, dem Recht auf Bildung entgegen. Gerade die Schwimmausbildung ist lebensrettend! Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern. Schon heute ist jedes zweite Grundschulkind kein sicherer Schwimmer. Durch die wiederholte Schließung der Schwimmbäder wird die Problematik weiter verschärft. Ihr ist bewusst, dass bei einem Engpass der Gaslieferung, die Schwimmbäder nicht geöffnet bleiben können, aber in der jetzigen Situation kann sie sich nur den DLRG Ortsgruppen mit ihren lösungsorientierten Vorschlägen anschließen. Daher habe sie auch eine Onlinepetition ins Leben gerufen, die in kürzester Zeit mehr als 2500 Unterschriften erhielt. Sie spreche für sehr viele Eltern, die auch fordern, dass mindestens ein Schwimmbad in der Südheide geöffnet bleibt, damit unsere Kinder zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden.  

Frau Johanne Gerlach als Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Kindertageseinrichtung und Lehrkraft am Christian-Gymnasium Hermannsburg schließt sich den Ausführungen von Frau Domhöver an und berichtet, dass durch die Schwimmbadschließungen allein am Christian-Gymnasium in diesem Schuljahr ca. 250 Kinder keinen Schwimmunterricht erhalten.

Sascha Helms als Leiter Ausbildung des DLRG Bezirks Celle spricht neben der benötigten Rettungsfähigkeit für die Schwimmausbildung auch die immer steigende Zahl der fehlenden Rettungsschimmer an den deutschen Stränden an. Bereits jetzt sind etliche Strände und Gewässer nicht bewacht, da nicht genügend Rettungsschwimmer verfügbar sind. Diese Situation könnte sich könnte sich nun in der kommenden Situation weiter zuspitzen.

In dem Zusammenhang verweist Maurice Lawonn als Leiter Rettungssport der DLRG Unterlüß auf die Wassertiefe von mindestens 3 Metern und den Sprungturm im Allwetterbad Unterlüß, welche zwingend für die Ausbildung der Rettungsschwimmer benötigt werden.

Alle Beteiligten sind sich schnell einig: Lieber ein Schwimmbad öffnen, als beide Schwimmbäder schließen. 

Im Nachgang haben auch Gespräche mit Herrn Huchler vom Förderverein Waldschwimmbad Hermannsburg geführt. Er begrüßt und unterstütz den folgenden Vorschlag der 3 DLRG Ortsgruppen:

Für das Allwetterbad in Unterlüß erstellen die Schulen, die DLRG Ortsgruppen Hermannsburg, Faßberg und Unterlüß, die Initiative pro Schwimmbad sowie der TUS Hermannsburg einen Nutzungsplan, so dass die zur Verfügung gestellte Wasserfläche effektiv für die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung genutzt werden kann.

Das Waldschwimmbad in Hermannsburg bleibt vorrübergehend geschlossen.

So kann Energie eingespart werden, ohne auf die so wichtige und lebensrettende Schwimmausbildung zu verzichten.

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